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Einheitliche Rettungskarte soll den Feuerwehren bei Autounfällen helfen

Um die Feuerwehren bei der Rettung von schwer eingeklemmten Personen nach Verkehrsunfällen zu unterstützen, haben Vertreter der Automobilhersteller, der Feuerwehren und verschiedener Verbände der Kraftfahrer in den letzten Jahren ein einheitliches und einfach zu lesendes System für Rettungsdatenblättern speziell für jeden Fahrzeugtyp gearbeitet. Darüber wurde in den letzten Monaten auch in der Presse bereits mehrfach berichtet. Mittlerweile sind die Rettungsdatenblätter für eine Vielzahl moderner Fahrzeuge verfügbar.

 

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Die in der Vergangenheit von jedem Hersteller nach eigenen Grundsätzen erstellten Rettungsleitfäden waren für die Feuerwehren nur eingeschränkt nutzbar, da die exakte Typbestimmung mit Baujahr nach schweren Unfällen oft nicht möglich ist. In den letzten Jahren haben im modernen Fahrzeugbau eine Vielzahl an Neuerungen stattgefunden, die grundsätzlich der Sicherheit der Fahrzeuginsassen bei Verkehrsunfällen dienen. Dies sind z.B.:

 

  • Gurtstraffer- und Airbag-Systeme, Gefahren durch Gasgeneratoren
  • Gas-Hochdruck-Dämpfer für Kofferraumdeckel etc.
  • Hochfeste Konstruktionsteile zur Karrosserieverstärkung, davon abhängig unterschiedliche Ansatzpunkte für Spreizer und Schneidgerüte
  • Unterschiedliche Antriebsysteme, alternative Energien und dementsprechende Energiespeicher
  • Verschiedenste Einbauorte von Starterbatterien, Kenntnis ist wichtig für eine schnelle Deaktivierung aller aktiven Fahrzeugsysteme
  • Und vieles mehr

 

Durch diese Neuerungen können oft schwere Verletzungen und schwere Einklemmungen bei Verkehrsunfällen vermieden werden, auf der anderen Seite erschweren diese aber auch die Arbeit der Feuerwehren bei der Personenbefreiung, stellen eine Gefahr für Patient und Retter dar und stellen besonders hohe Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Rettungsgeräte. Früher geübte Standard-Vorgehensweisen funktionieren nicht mehr in jedem Fall.

 

Das neue System der einheitlichen Rettungsdatenblätter bzw. Rettungskarte basiert darauf, dass die Fahrzeughalter das für ihren Fahrzeugtyp richtige Datenblatt (zweiseitig) aus dem Internet herunterladen, ausdrucken und an der Sonnenblende der Fahrerseite befestigen. Damit haben die Rettungsdienstorganisationen sehr schnell die richtigen Informationen für eine möglichst zügige und möglichst patientenschonende Rettung. Das ansonsten erforderliche umständliche Blättern in Rettungsleitfäden mit mehreren hundert Seiten bzw. in elektronischen Systemen auf Notebooks entfällt. Ebenso entfällt das Risiko der falschen Typbestimmung.

 

Die Informationen sind für alle Fahrzeugtypen mit einheitlichen Symbolen dargestellt und beschränken sich auf das Notwendige. Das Lesen auch nachts und bei schlechter Witterung wird damit stark vereinfacht. Deshalb rufen wir hier an dieser Stelle alle Fahrzeughalter auf, im Interesse einer bei einem Verkehrsunfall erforderlichen schnellen und schonenden Rettung, über folgende Links das Rettungsdatenblatt (zweiseitig) bzw. Rettungskarte für das eigene Fahrzeug auszudrucken und hinter der Sonnenblende der Fahrerseite zu hinterlegen. Informieren und unterstützen Sie dabei auch Ihre Bekannten, Nachbarn und Freunde, damit das System möglichst schnell umgesetzt wird. Leider sind noch nicht für jeden PKW diese Informationen frei zugänglich, einen Überblick verschafft hier die Internetseite des Verbandes der Automobilindustrie (VDA).

 

Die Rettungskarten für ihr Fahrzeug können sie in unser Sammlung von Rettungkarten herunterladen.

Interessant auch der Beitrag vom ADAC über das Thema Rettungskarte. Beim Videobeitrag ist die Feuerwehr Odelzhausen zu sehen.